Die Pandas im Bambuswald von Sichuan gehen gefährliche Zeiten entgegen. Noch wissen sie nicht, was ihre toten Ahnen bereits vorher gesehen haben: Eine riesige Welle wird ihre Heimat zerstören, viele werden in den Fluten umkommen, wenn nicht ein charismatischer Panda kommt, der die Trägheit der Alten überwindet und die Kraft besitzt, die Bären zu den neuen Bambuswäldern am Hang der fernen Berge zu führen. Zu diesem Zweck ordnet der weise Buddha-Bär an, dass die Ahnen ihre Energien befreien, damit ein neuer „kleiner starker“ Panda geboren werde, der alle Erwartungen erfüllt. Bald darauf kommt Manchu zur Welt, der schnell zu einem stattlichen, aber auch ein wenig eigensinnigen Exemplar heranwächst. Seine Mutter und sein Kumpel, der Rote Panda Konfuzius, aber auch die Geister der Ahnen haben einiges zu tun, um aus dem Streuner eine Führerpersönlichkeit zu machen. Doch tief in Manchu lodert die geheimnisvolle Macht. Bei seinen verbotenen Streifzügen im angrenzenden Wald erfährt er, dass von den Menschen und der Natur große Gefahren für die Panda-Kolonie ausgehen können – und er spürt, dass eine Flucht unausweichlich ist. Inzwischen hat sich den Pandabären Manchu und Konfuzius auch der kleine Leopard Jung Fu angeschlossen, der von seiner Mutter getrennt wurde. Der Gefährte bereitet der Panda-Herde manche Probleme, als sie zu ihrer gefährlichen Wanderung aufbrechen.
Der knuddelige Pandabär aus den bergigen Bambuswäldern Zentralchinas gehört zu den beliebtesten Tieren überhaupt. Neben etlichen Tierdokumentationen hat auch Hollywood längst die Zugkraft des schwarz-weißen Säugers für sich entdeckt. Zwei Kinofilme und eine Fernsehserie um „Kung Fu Panda“ scheinen die Anziehungskraft des Bären keineswegs erschöpft zu haben; zumal sich die recht ruppige und martialische Variante des Sympathieträgers nicht zuletzt wegen pointenreicher Komik eher an ein älteres Publikum richtet. Nun will die deutsch-chinesisch-spanisch-belgische Co-Produktion „Der kleine starke Panda“ jüngste Zuschauerschichten mit einem altersgerechten Abenteuer erreichen. Dabei werden größere Spannungsmomente ausgespart, und selbst Raubtiere wie Leoparden bekommen schon mal eine vegetarische Vorliebe angedichtet, um beim Zielpublikum keinen Anstoß zu erregen. Ein wenig chinesische Mythologie sorgt für den märchenhaften Hintergrund, und fertig ist die harmlose Kleinkindunterhaltung. Wahrscheinlich sollte man es deshalb auch nicht so eng sehen, dass die Pandas mit ihrer schwarzen Irokesen-Frisur und ihren großen weißen Augen zwar irgendwie cool, aber bestimmt nicht mehr wie Pandas aussehen oder dass die Leoparden wie falschfarbene Hauskätzchen wirken; Hauptsache, alles ist schlicht und bunt und putzig. Handwerklich bewegt sich der Film eher auf dem Niveau schlichter Fernseh-Animationen, in denen es eher um grafische Klarheit als um künstlerische Kreativität geht. Allenfalls die musikalische Untermalung hebt sich wohltuend vom unauffälligen Durchschnitt vieler Trickfilme ab. Problematisch für die anvisierte Zielgruppe ist allerdings die „Ausgestaltung“ des Films in 3D, da für Kinder das Tragen der Brille mehr eine Bürde als ein Vergnügen ist. Da die stereoskopischen Effekte ohnehin den 3D-Zuschlag nicht rechtfertigen, sollte man sich und seinen Kindern den Film in traditioneller Projektion zumuten.