Durch ein Missgeschick gerät ein junger Aufseher, der eine neue Stelle in einem Gefängnis angetreten hat, in eine Revolte der Häftlinge, die ihn für einen der ihren halten. Spannender, hervorragend gespielter Gefängnisthriller, der routiniert Standards des Genres bedient, während gesellschaftspolitische Themen nur am Rand einfließen. Die dokumentarisch anmutende Unmittelbarkeit der Inszenierung verbindet sich reizvoll mit einer suggestiv gezeichneten Raumpoetik.
- Ab 16.
Cell 211
Gefängnisfilm | Spanien/Frankreich 2009 | 109 Minuten
Regie: Daniel Monzón
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Filmdaten
- Originaltitel
- CELDA 211
- Produktionsland
- Spanien/Frankreich
- Produktionsjahr
- 2009
- Produktionsfirma
- La Fabrique 2/Morena/Telecino/Vaca Films
- Regie
- Daniel Monzón
- Buch
- Jorge Guerricaechevarría · Daniel Monzón
- Kamera
- Carles Gusi
- Musik
- Roque Baños
- Schnitt
- Cristina Pastor
- Darsteller
- Alberto Ammann (Juan Oliver) · Carlos Bardem (Apache) · Luis Tosar (Malamadre) · Marta Etura (Elena) · Félix Cubero (Germán)
- Länge
- 109 Minuten
- Kinostart
- 08.07.2010
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Gefängnisfilm | Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
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In der Zelle 211 einer alten Haftanstalt schneidet sich ein Mann langsam die Pulsschlagadern auf. Ein lange, stille Sequenz. Die Ruhe vor dem Sturm. Einige Tage später kommt ein junger Mann in das Gefängnis, um seinen neuen Arbeitsplatz kennen zu lernen. Seine Kollegen führen ihn in die Geheimnisse des Hochsicherheitstraktes ein, von den pflegeleichten über die renitenten Häftlinge bis hin zu den isoliert gehaltenen Mitgliedern der baskischen Terrororganisation ETA. Ob Juan Oliver, der Neue, den harten Anforderungen gewachsen sein wird? Als ihn abfallender Putz von der Decke des maroden Gebäudes am Kopf trifft, verliert er das Bewusstsein. Seine beiden Kollegen wissen sich keinen anderen Rat, als ihn in die einzig freie Zelle, Nummer 211, zu legen und den Arzt zu holen. Doch währenddessen bricht ein Aufstand unter den Häftlingen los. Juan Oliver erwacht in seiner Zelle, mitten im Inferno. Um zu überleben, entscheidet er sich für ein gefährliches Spiel und gibt sich als Mörder aus, in einer abgeschlossenen, fast archaischen Welt der Gesetzlosen, in der Anführer wie der raubeinige Kastilier „Malamadre“ oder der Kolumbianer „Apache“ das Ruder an sich gerissen haben. Der Aufstand breitet sich schnell auf das ganze Gebäude aus. Die Häftlinge nehmen Rache am Gebäude, an den Aufsehern, am ganzen System des Strafvollzuges. Sie nehmen Geiseln und stellen Forderungen. Draußen ängstigt sich Juan Olivers Ehefrau; Polizei und Innenministerium bereiten die Erstürmung des Gebäudes vor.
David Monzóns Gefängnisthriller „Cell 211“ basiert auf dem gleichnamigen Roman des andalusischen Journalisten Francisco Pérez Gandul und erfüllt alle Erwartungen an das Subgenre „Gefängnisfilm“: Er zeichnet ein abgeschlossenes, klaustrophobisches Universum rauer, vernarbter oder tätowierter Männer, in dem sich Dramen um Freundschaft und Verrat entfalten, bis hin zur Eskalation der Ereignisse mit überraschenden Wendungen. Der Film wurde in einem stillgelegten Gefängnis gedreht, wobei Schauspieler und Team während der Aufnahmen in den Zellen untergebracht waren. Auch die Inszenierung setzt auf einen fast dokumentarischen Stil. In der Bildgestaltung ist die Kamera immer dicht an den Protagonisten und die Tonebene macht den komplexen Raum des alten Gebäudes, die Vielstimmigkeit, die Schreie der Revolte und die Lust an der Zerstörung unmittelbar erfahrbar. Viele Statisten sind wirkliche Häftlinge und standen, so der Regisseur, mit Rat und Tat zur Seite. Der junge argentinische Schauspieler Alberto Ammann überzeugt in seiner ersten Kinorolle als unbedarfter Aufseher; beeindruckend sind auch die Anführer der Häftlinge, Luis Tosar als Malamadre und Carlos Bardem als Apache, denen es insbesondere immer wieder gelingt, die Spannung und die klaustrophobische Stimmung durch Humor zu erleichtern.
„Celda 211“ ist ein spannend inszeniertes Action-Drama, wobei gesellschaftspolitische Themen (etwa der Umgang mit der ETA) „unpolitisch“ als reiner MacGuffin benutzt werden. Der Film war 2009 die große Überraschung im spanischen Genrekino; bei der Verleihung der spanischen Filmpreise im Frühjahr 2010 gewann er insgesamt acht Goyas, darunter den für die beste Regie; Luis Tosar wurde als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Hinweis:
„Cell 211“ erscheint im Juli auch in Deutschland, allerdings nur als DVD-Premiere (Senator Home)
„Cell 211“ erscheint im Juli auch in Deutschland, allerdings nur als DVD-Premiere (Senator Home)
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