Unsere Ozeane

Dokumentarfilm | Frankreich/Schweiz/Spanien 2009 | 97 Minuten

Regie: Jacques Perrin

Dokumentarfilm über das Leben in den Ozeanen, für den nicht nur populäre Tierarten wie Delfine und Wale, sondern auch weniger bekannte Spezies mit enormem technischen Aufwand fotografiert wurden. Eine schwelgerische Hymne auf Schönheit und Vielfältigkeit der Weltmeere und ihre Flora und Fauna, die auch kritische ökologische Aspekte berührt. Ohne erläuternde Kommentare bzw. Inserts, die geografische Zuordnungen des Gezeigten ermöglichen, oder Einblicke in Zusammenhänge wirkt der Film inhaltlich aber konzeptlos und erschöpft sich in der Ästhetisierung seines Sujets, was den spektakulären Schauwerten allerdings keinen Abbruch tut. - Ab 6.
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Filmdaten

Originaltitel
OCÉANS
Produktionsland
Frankreich/Schweiz/Spanien
Produktionsjahr
2009
Produktionsfirma
Angoa-Agicoa/Canal/CNC/France 2 Cinéma/France 3 Cinéma/France Télévision/Galatée Fims/JHM-TSR/Notro Films/Psthé/Procirep/TPS Star
Regie
Jacques Perrin · Jacques Cluzaud
Buch
Jacques Perrin · Jacques Cluzaud · François Sarano · Stéphane Durand · Laurent Debas
Kamera
Luc Drion · Luciano Tovoli · Philippe Ros
Musik
Bruno Coulais
Schnitt
Vincent Schmitt · Catherine Mauchain
Länge
97 Minuten
Kinostart
25.02.2010
Fsk
ab 0f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 6.
Genre
Dokumentarfilm
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Die Standardausgabe (DVD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die Special Edition (2 DVDs) und die BD enthalten u.a. das informative Feature "Die Entstehungsgeschichte von 'Unsere Ozeane'" (53 Min.), ein Feature mit vier im Film nicht verwendeten Szenen (6 Min.) sowie weitere Kurzfeature, die zum besseren Verstandnis des Hauptfilms beitragen. Special Edition und BD sind mit dem Silberling 2010 ausgezeichnet.

Verleih DVD
Universum (16:9, 2.35:1, DD5.1 frz./dt.)
Verleih Blu-ray
Universum (16:9, 2.35:1, dts-HDMA frz./dt.)
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Diskussion
Wenn man sich die Masse der in den letzten Jahren produzierten Filme über bedrohte Tierarten anschaut, könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass die Zahl der Dokumentationen die der noch lebenden Vertreter mancher Spezies inzwischen übersteigt. Mit „Unsere Ozeane“ liefern Jacques Perrin und Jacques Cluzaud nach „Nomaden der Lüfte“ (fd 35 329) und „Mikrokosmos“ (fd 32 194) nun so etwas wie den Rolls-Royce der Meeresdokumentationen. Mehr als vier Jahre lang ließen sie eine Heerschar von Kameraleuten rund um den Globus nie gesehene Unterwasserwelten ins Bild setzen. Das Ergebnis des Großunternehmens ist über weite Strecken schlicht atemberaubend. Selbst wenn man Wale und Delphine schon oft auf der Leinwand bestaunt hat: so nahe wie hier ist man ihnen noch nie gekommen. Ein gigantischer Buckelwall scheint unvermittelt unter einem hindurch zu schwimmen, mit irrwitzigem Tempo durch die Wellen pflügende Delphine kann man minutenlang praktisch auf Augenhöhe begleiten. Um der Natur derart dicht auf den Leib rücken zu können, ließen die Filmemacher ein ganzes Arsenal an Hightech-Kameras und sonstigen Hilfsmitteln entwickeln. Gleichwohl sitzt man bei vielen Sequenzen nur staunend im Kinosessel und fragt: „Wie haben die das nur gemacht?“ Denn hinsichtlich der Auswahl ihrer Protagonisten beschränken sich die Regisseure keineswegs nur auf die populären Meeressäuger. Die Bandbreite der mit der Kamera eingefangenen Unterwasser-Fauna spart auch Kleinstlebewesen der Tiefsee nicht aus, die mehr als beeindruckend sind. Wenn am Meeresboden zwei riesige Armeen von Krabben (oder sind es Krebse?) zusammen treffen und übereinander hinweg krabbeln, wähnt man sich unwillkürlich in einem prähistorischen Schlachtenspektakel. Hinzu kommt, dass der Film durch zahllose Atem- oder Kratzgeräusche der verschiedenen Kreaturen mit der Vorstellung aufräumt, unter Wasser ginge es weitgehend still zu. Dennoch wird die Natur weniger dokumentiert als vielmehr zu emotionalisierender Musik ebenso hemmungslos wie virtuos ästhetisiert und inszeniert. Da sich weder einzelne Lebewesen noch die 54 Drehorte (etwa durch Kommentare oder Inserts) identifizieren lassen, ist diese Wassersymphonie primär eine einzige schwelgerische Hymne an die Ozeane. Da es nicht zuletzt auch darum geht, die Bedrohung dieser fantastischen Welt anzuprangern, sieht man ab der Mitte des Films auch andere Bilder, etwas das einer hilflos inmitten von Plastikmüll im Hafenbecken herumirrenden Robbe. Doch dieser ökologische Impetus wirkt, da er weder Ursachen noch Lösungsansätze thematisiert, letztlich ebenso aufgesetzt wie jene wenigen Sequenzen, in denen ein älterer Mann mit einem kleinen Jungen staunend am Strand steht oder in einem Museum Exponate ausgestorbener Arten betrachtet. Letztlich ist „Unsere Ozeane“ deshalb ein Film mit absolut spektakulären Schauwerten, aber einer sehr schlichten Konzeption.
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