Autobahn Ost
Dokumentarfilm | Deutschland 2004 | 95 Minuten
Regie: Gerd Kroske
Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2004
- Produktionsfirma
- Leykauf Film/MDR/WDR
- Regie
- Gerd Kroske
- Buch
- Gerd Kroske · Axel Dossmann
- Kamera
- Dieter Chill
- Musik
- Klaus Janek
- Schnitt
- Karin Schöning
- Länge
- 95 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Das Feindbild, so scheint es, war fest verankert in der ostdeutschen Beamtenmentalität. Das zeigen die Interviews sehr deutlich. Offenherzig, wie sie sich inzwischen geben, berichten ehemalige Grenzer von ihrer Arbeit, die nun mal getan werden musste, und davon, dass schon jedes kleine Vergehen hart bestraft wurde, dass man aber nach Feierabend davon nichts mehr wissen wollte, denn Dienst sei ja Dienst und Schnaps Schnaps. Der kleinbürgerlichdeutsche Geist bereicherte offensichtlich die sozialistische Erziehung, was zu einer unschlagbaren Mischung führte. Mancher gibt sich heute beleidigt, ähnlich wie die Stasi-Offiziere in anderen Dokumentationen, weil ihre Art der Pflichterfüllung ab 1989 plötzlich öffentlich angeprangert wurde. Alle diese Details und Gespräche, die manchmal in fast zu kleinlicher Sammelwut zusammen getragen und dann, sorgsam thematisch unterteilt, nahezu kommentarlos aneinander geschnitten wurden, zeigen bald, eben dank der oft ironisierenden Gegenüberstellung von Äußerungen, neben dem im Grunde nicht sonderlich spannenden Thema Autobahn etwas ganz Anderes, Erhellenderes: ein Bild deutscher Exekutivbeamten, die in ihrer Art der Rechtfertigung, dieser entwaffnenden, seltsam trotzigen, schulterzuckenden und auch naiven Art von den Äußerungen der Mitläufer des NS-Regimes gelegentlich nur schwer zu unterscheiden sind.