Eine 16-jährige Russlanddeutsche musste mit ihren Eltern, die sich ein besseres Leben aufbauen wollen, umsiedeln. In ihrer neuen Umgebung fühlt sie sich nicht wohl, hinzu kommen die Gefühle für ihren Freund aus Russland, der in Deutschland immer mehr den Boden unter den Füßen verliert. Zugleich fühlt sie sich zu einem marokkanischen Nachbarsjungen hingezogen, der eine fremde Welt verkörpert. Erstlingsfilm über den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens und die Probleme mit der unvermittelten und ungewohnten Freiheit. Ein genau beobachtender, differenzierter Film, der sich erfolgreich um eine Annäherung an die Wirklichkeit bemüht.
- Ab 12 möglich.
Swetlana
Drama | Deutschland 1999 | 88 Minuten
Regie: Tamara Staudt
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 1999
- Produktionsfirma
- Tag/Traum Filmproduktion
- Regie
- Tamara Staudt
- Buch
- Ulrike Maria Hund
- Kamera
- Judith Kaufmann
- Musik
- Mario Peters
- Schnitt
- Inge Schneider
- Darsteller
- Maria Podlich (Swetlana) · Denis Burgazliev (Artur) · Abdelwahad Achouri (Said) · Olga Schischkin (Vika) · Waléra Kanischtscheff (Roman)
- Länge
- 88 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12 möglich.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb
Heimkino
Diskussion
Unspektakulär, aber eingängig und eindringlich wird hier eine Alltagsgeschichte erzählt. Es geht um die 16-jährige Swetlana, die sich schwer damit tut, vom Mädchen zur Frau zu werden. Sie hat Probleme in der Schule und mit dem strengen Vater, macht erste Erfahrungen mit der Liebe und scheint am Ende dann den richtigen Weg gefunden zu haben. Aber diese Geschichte hat noch einen anderen, nicht so alltäglichen Aspekt: Swetlana ist Deutsch-Russin, ihre Familie lebt mit vielen anderen Zuwanderern in einem tristen Wohnblock in Duisburg. Die Kontakte zu den „Einheimischen“ sind spärlich; man ist fremd in diesem Land, das doch neue Heimat werden soll. Auch hier muss Swetlana ihren eigenen Weg finden zwischen Anpassung um (fast) jeden Preis, Heimweh und den Verlockungen der Konsumgesellschaft, die einige der Jungen in die Kriminalität führen. Das alles ist sorgfältig beobachtet, vom Drehbuch geschickt aufbereitet und von der Regie differenziert eingerichtet worden. Es gibt keine Parolen und Klischees und schon gar keine Patentrezepte. Das Team um Tamara Staudt, die hier ihre erste Spielfilmregie vorstellt, hat sich vielmehr erfolgreich um eine Annäherung an die Wirklichkeit bemüht. Und diese Annäherung gelang augenfällig auch den Darstellern – überwiegend Laien übrigens. So entstand ein Film, der den Zuschauer unterhält und ihm darüber hinaus das Gefühl vermittelt, er habe durch ihn ein Stück des wirklichen Lebens kennen gelernt.
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