Eine dänische Kleinstadt am Meer: Ein heranwachsendes Mädchen, das bei seinem als Landschaftsmaler arbeitenden Vater lebt, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Mitmenschen und Nachbarn. Das besondere an dieser Situation: Rosa ist körperbehindert und hat nur ein Bein. Eine eindrucksvolle Studie, ganz aus dem Blickwinkel des Mädchens erzählt, die durch ihre Einfachheit besticht und die keine sonderlichen Nebenhandlungen braucht, um zu überzeugen. Der sanfte, kinoabgewandte Stil des Films setzt allerdings eine geduldige Zuschauerhaltung voraus.
- Sehenswert ab 10.
Träume wachsen nicht auf Bäumen
Jugendfilm | Dänemark 1996 | 96 Minuten
Regie: Stellan Olsson
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Filmdaten
- Originaltitel
- EN LOPPE KAN OGSA GO
- Produktionsland
- Dänemark
- Produktionsjahr
- 1996
- Produktionsfirma
- Nordisk Film/ASA Film Prod.
- Regie
- Stellan Olsson
- Buch
- Erik Clausen
- Kamera
- Hasse Welin
- Musik
- Andy Pape
- Schnitt
- Ghita Beckendorff
- Darsteller
- Christina Brix Christensen (Rosa) · Niels Hausgaard (Rosas Vater) · Erik Clausen (Rinkjoer) · Leif Sylvester (Jørgensen) · Anne Margarethe Dahl (Rosas Mutter)
- Länge
- 96 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 10.
- Genre
- Jugendfilm | Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Porträt eines Mädchens in einer dänischen Kleinstadt am Meer. Olga ist 14 oder 15, ihre Eltern haben sich getrennt. Sie lebt bei ihrem Vater, einem Landschaftsmaler ohne kommerzielle Ader, während ihre Mutter, die es zur Opernsängerin gebracht hat, im Ausland weilt. Was Rosa von den anderen Mädchen unterscheidet, ist ihre Behinderung: ihr fehlt ein Bein, sie trägt eine Prothese aus Plastik. Trotzdem hilft sie den Nachbarn, wo sie nur kann: Dem erfolglosen Lebensmittelhändler rät sie zur Etablierung eines Selbstbedienungsladens, für die gealterte Witwe von nebenan fädelt sie eine neue Beziehung ein und den vereinsamten Seemann begleitet sie zur Beerdigung seines Hamsters auf den Tierfriedhof. Es gibt keine dramatische Story in diesem Jugendfilm, sein Regisseur Olsson („Der schöne Badetag“, fd 28 777) sieht sich vielmehr um. Aus dem Blickwinkel des heranwachsenden Mädchen sehen wir Gesichter, erahnen Schicksale, werden Zeugen alltäglichen Kleinstadtlebens mit seinen normalen Konflikten und Begegnungen zwischen Jung und Alt. Sehr sensibel, sehr sorgfältig und ohne Hast wird das dargeboten, ohne zeitgeschichtliche Notizen, wie man sie erwarten könnte, aber psychologisch überzeugend und mit einer äußerst ansprechenden Besetzung vor allem in der Hauptrolle. Ein solch sanfter, kinoabgewandter Stil setzt freilich eine geduldige Art des Zuschauen voraus. – Sehenswert ab 10.
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