Weiterer Film aus der Bibel-Reihe, der sich König Salomon widmet und dessen historisch wenig verbürgte Vita nacherzählt. Schwierigkeiten bei der dramaturgischen Entfaltung sowie der unreflektierte Einsatz von Film- und Literaturzitaten bedingen eine Oberflächlichkeit, die kein Interesse an der Hauptfigur aufkommen läßt.
- Ab 12.
Die Bibel - Salomon
Drama | Deutschland/Italien/USA 1997 | 167 Minuten
Regie: Roger Young
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Filmdaten
- Originaltitel
- THE BIBLE: SALOMON
- Produktionsland
- Deutschland/Italien/USA
- Produktionsjahr
- 1997
- Produktionsfirma
- Lux Vide/Taurusfilm/Quinta in Zusammenarbeit mit RAI Uno/France 2/Antena 3/ARD/MTM/Czech TV/NCRV/BSkyB
- Regie
- Roger Young
- Buch
- Bradley T. Winter
- Kamera
- Raffaele Mertes
- Musik
- Patrick Williams
- Schnitt
- Benjamin A. Weissman
- Darsteller
- Ben Cross (Salomon) · Max von Sydow (König David) · Richard Dillane (Jerobeam) · Anouk Aimée (Batseba) · Maria Grazia Cucinotta (Abischeg)
- Länge
- 167 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12.
- Genre
- Drama | Historienfilm | Bibelfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Salomon gehört zwar zu den bekanntesten biblischen Figuren, doch die Kenntnisse über diesen König beschränkten sich meist auf wenige Stichworte: sagenhafter Reichtum, Tempelerbauer, Weisheit. Die Lebensgeschichte ist weitaus weniger bekannt. Der Film in der Fernsehreihe zum Alten Testament erzählt, wie Salomon sich mit Unterstützung seiner Mutter Batseba gegen seinen Bruder Adonija durchsetzt und nach dem Tod Davids den Thron besteigt. Er herrscht mit Weisheit über sein Volk und führt den Auftrag seines Vaters aus, den Tempel des Herrn zu erbauen. Im zweiten Teil erlebt Salomon eine unglückliche Liebesgeschichte mit der exotischen Königin von Saba, mit der er einen Sohn, Menilek, zeugt, der jedoch von der Priesterschaft nicht als Nachfolger akzeptiert wird. Nachdem die Königin in ihr Reich zurückgekehrt ist, leidet Salomon zunehmend unter Depressionen, fällt vom rechten Glauben ab und huldigt fremden Göttern, denen seine Frauen anhängen. Mit Jeroboam, den Salomon zum Oberaufseher des Tempelbaus bestimmte, steht ihm als sein wichtigster Berater zugleich ein strenger Mahner an der Seite. Das Reich zerfällt nach Salomons Tod. Sein Sohn Rehabeam herrscht über den Stamm Juda, Jeroboam über die anderen Stämme Israels. Roger Young zeichnet Salomon als die zwiespältige Figur, wie er in der Bibel angelegt ist. So mag es Ausdruck der Widersprüchlichkeit seiner Person sein, daß der Handlung eine klare Linie fehlt, doch trifft dies nur zum Teil zu. Der Film reiht Episode an Episode und verliert sich in Szenen, deren Aussagewert und Funktion für die Plotentwicklung gering sind. Schon die erste Sequenz, die den Konflikt zwischen Salomon und seinem Bruder Adonija skizziert, signalisiert sattsam Vertrautes, denn Young inszeniert eine abgespeckte Neuauflage des Wagenrennens aus „Ben Hur“ (fd 9589, 23 363). Bei jeder passenden Gelegenheit gibt es schauprächtige Aufzüge. Dazwischen hangelt sich der Film von klassischen Szenen (das Salomonische Urteil im Streit der zwei Frauen um ein Kind) zu klassischen Zitaten: die Verse aus dem Buch Kohelet („Für alles gibt es eine Zeit“) werden Salomon in den Mund gelegt. Insgesamt bleibt der Film zu oberflächlich, als daß er den Zuschauer wirklich für die Figur interessieren könnte.
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