X-Pilation - Deutscher Experimentalfilm der 80er und 90er Jahre

In Deutschland wird experimentelle Filmarbeit öffentlich kaum wahrgenommen und genießt keinerlei Reputation. Tendenziell wohl eher im Gegenteil: so knüpfen Förderkonzepte wie das des Filmboards Berlin-Brandenburg die Vergabe ihrer Mittel an einen Verleih-Vorvertrag - und eine solche Marktfixierung für Projekte, die um filmisches Neuland ringen, ist absurd. Kurzfilme werden zwar nach wie vor gefördert, doch kann man die wenigsten davon wirklich als experimentell bezeichnen. Sie verstehen sich vorwiegend als Vorstufe für das "richtige Filmemachen". Man sehe sich nur das Gros der an den zahlreichen hiesigen Filmhochschulen und - Massen entstandenen Filme an: Die hier vorherrschende Zahmheit weckt wenig Zuversicht. Doch wo, wenn nicht an einer Schule, sollten noch Experimente stattfinden? Innovativer Ehrgeiz findet sich hier kaum. Wer sich hingegen jeder formalen wie inhaltlichen Festlegung verweigert und unverdrossen danach trachtet, die eigenen Grenzen zu erweitern, läuft Gefahr, vom Blutkreislauf des Kulturbetriebs und seiner Subventionen ausgeschlossen zu werden.