Die Nacht als Allegorie, als Anfang und Ende, als Geburt, Schöpfung und Weltuntergang: In Form eines sechsstündigen Monologs, den die Schauspielerin Edith Clever vor einem schwarzen Vorhang in einem abstrakten Studiobau hält, versucht Hans Jürgen Syberberg von der abendländischen Epoche Abschied zu nehmen. Indem Texte aus Dichtung und Philosophie - von Aischylos über Shakespeare bis Hölderlin und Heidegger - rezitiert werden, die mit Musikzitaten von Bach und Wagner untermalt sind, entwickelt Syberberg seine Technik der äußersten Vereinfachung weiter. Die zahlreichen und vielfältigen Aspekte des Films laufen weitgehend nebeneinander her und bleiben ohne formale und inhaltliche Verbindungskraft; zuviele Probleme werden angeschnitten, ohne Hintergrund und Umfeld auszuleuchten. Was bleibt, sind ein kompromißloser gedanklicher Flickenteppich, der aber als permanentes Lamento über den Untergang des Abendlandes ermüdend wirkt - und die fulminante Leistung Edith Clevers.
Die Nacht (1985)
- | BR Deutschland 1985 | 367 (196/171) Minuten
Regie: Hans Jürgen Syberberg
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Filmdaten
- Produktionsland
- BR Deutschland
- Produktionsjahr
- 1985
- Produktionsfirma
- TMS Film/ZDF/ORF
- Regie
- Hans Jürgen Syberberg
- Buch
- Hans Jürgen Syberberg
- Kamera
- Xaver Schwarzenberger
- Musik
- Johann Sebastian Bach · Richard Wagner · u.a.
- Schnitt
- Jutta Brandstaedter
- Darsteller
- Edith Clever
- Länge
- 367 (196
171) Minuten - Kinostart
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- Externe Links
- IMDb | TMDB
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