Der vermeintliche Selbstmord eines jungen Mädchens bringt die beiden Detektive auf die Spur eines Fernsehpredigers, der einen afrikanischen Kult zelebriert.
Extra Large: Magic Power
Krimi | Italien/Deutschland/USA 1991 | 85 Minuten
Regie: Enzo G. Castellari
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Filmdaten
- Originaltitel
- MAGIC POWER
- Produktionsland
- Italien/Deutschland/USA
- Produktionsjahr
- 1991
- Produktionsfirma
- First Group International/tele-münchen/RTL plus/RAI
- Regie
- Enzo G. Castellari
- Buch
- Alessandro Moretti · Giuseppe Pedersoli
- Kamera
- Roberto Girometti
- Musik
- Enrico Riccardi
- Schnitt
- Tatiana Casini · Gianfranco Amicucci
- Darsteller
- Bud Spencer (Jack Costello/Extra Large) · Philip Michael Thomas (Dumas) · Helmut Griem (Fernsehprediger) · Lou Bedford (Sam) · Vivian Riuz (Maria Martinez)
- Länge
- 85 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Genre
- Krimi | Detektivfilm
Diskussion
Bud Spencer und Philip Michael Thomas - letzterer bekannt aus der Fernseh-Serie "Miami Vice" - in einer sechsteiligen Serie mit Miami als Handlungs- und Tatort. Zunächst wird erzählt, wie sich die beiden kennenlernen. Der smarte Dumas läuft dem dicken Privatdetektiv Jack Costello hinterher, weil er sein Assistent werden will, um so Stoff für einen Roman zu bekommen. Doch bis Jack das begreift und seinen Spitznamen "Extra Large" erhält, darf Dumas ausgiebig seine Handschellen testen. Gemeinsam helfen sie einer farbigen Kleptomanin, die versehentlich einem reichen Bösewicht einen geheimnisvollen Mikrofilm gestohlen hat und von seinen Leibwächtern verfolgt wird. Der zweite "Extra Large"-Fall ist ein einfach gestrickter Action-Krimi. Extra Large muß zusehen, wie ein Wissenschaftler, den sein Partner Dumas beschützen sollte, von Kugeln durchsiebt wird. Er bemerkt nicht, daß der Physiker ihm im Sterben noch Kontaktlinsen mit einer eingravierten Formel zur Produktion von Nervengas zusteckt. Bis er sie gefunden hat, werden er und sein Partner von den Mördern, lybischen Terroristen, verfolgt und erpreßt. Diese haben sich im Keller einer Kirche ein Labor eingerichtet und planen, das Giftgas an den Besuchern eines just stattfindenden Gemeindefestes auszuprobieren. Ein Verbrechen, das nur unter Todesgefahr und in Zusammenarbeit mit der CIA, für den der ermordete Physiker als Informant in Lybien arbeitete, und der örtlichen Polizei vereitelt werden kann. Im dritten Film glaubt nur Gerichtszeichner Dumas an die Unschuld eines Jugendlichen, der als Mörder vor Gericht steht. Seine Freundin hatte sich - wie der Zuschauer weiß - in einem Wahnzustand selbst umgebracht. Das gleiche Schicksal droht auch dem Mädchen, das Extra Large sucht und schließlich retten kann. Schuld an mysteriösen Bauchschmerzen und Wahnzuständen sind die hypnotischen und telepathischen Fähigkeiten und Flüche eines Fernsehpredigers, der Teufelsmessen nach einem "afrikanischen" Kult zelebriert und dafür Menschenopfer benötigt.Das Wiedersehen mit Bud Spencer dürfte nicht nur seinen Fans Freude bereiten. Der sympathische Dicke liefert trockene Sprüche, setzt eher selten seine Fäuste ein und verläßt auch mal seine aus den "Plattfuß"-Filmen bekannte Rolle. Thomas ist alles andere als nur ein Stichwortgeber wie in "Miami Vice" für Don Johnson. Hier ist er der Witzbold, ein flinker Zeichner und Sänger. Schade nur, daß die Handlung der ersten Folge löchrig dünn ist, die Klischees dagegen dick aufgetragen und viele Gags uralt sind. Der zweite Fall wird temporeich und durchaus spannend vorgetragen, wobei die Gewaltszenen sich im genreüblich blutig-brutalen Rahmen abspielen - was man von einem Bud-Spencer-Film so nicht erwartet. Die mildernde slapstickhafte Komik der "Plattfuß"-Filme fehlt und die albern-makabren Sprüche passen nicht in diesen Krimi. Ärgerlich ist vor allem das gegen Ende ausgeprägte arabische Feindbild. Eher unfreiwillig komisch als gruselig wirkt vieles im dritten Teil, einer abstrusen und geschwätzigen Schauermär, die nur wenig Witz und Spannung besitzt. Für Bud Spencer, der bis zum Schlußgag lustlos und wortkarg durch die Szenen tapst, sicherlich einer seiner schlechtesten Filme. Sein neuer Partner - mal heißt er auch "Willy" - muß für das rassistische Vorurteil herhalten, daß Schwarze nicht ganz helle sind; Vorurteile, die auch die frei erfundenen "afrikanischen Rituale" bestätigen. Alles in allem konfektionierte Serienkost, die vom Bekanntheitsgrad ihres Hauptdarstellers und seines farbigen "sidekicks" mehr schlecht als recht zehrt.
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