Die Frau des Samurai

Eine Ehebrecherin, die nach Auffassung der japanischen Feudalgesellschaft des 18. Jahrhunderts Selbstmord begehen müßte, wird von ihrem Mann getötet, obwohl dieser ihr innerlich verzeiht. Zur Reinhaltung der Familienehre muß er auch noch den Ehebrecher, einen Musiklehrer, grausam umbringen. Der Stoff wird in einer Reihe hervorragend konstruierter Rückblenden vorgetragen, die den glatten Fluß der Geschichte auflösen und Vergangenheit und Gegenwart zusammenfügen. So gelingt Imai eine nahezu tragische Überhöhung der Personen und die kritische Verurteilung einer Gesellschaftsordnung, deren Gesetze nicht von moralischer Einsicht, sondern von starrer Kastentradition bestimmt waren. Die starken Grausamkeiten - erst zum Schluß explosiv ausbrechend - dienen dem Beleg, daß der Ehrenkodex der Samurai zu zerstörerischer Unmenschlichkeit entarten muß.