Gähnende Leere herrscht auf den nassen Straßen von New York. Wo sonst unzählige Autos die Schluchten zwischen den Häusern verstopfen, kann man während der Pandemie die Zahl der Wagen an einer Hand abzählen. Nur ein paar einsame Gestalten bewegen sich auf den leeren Bürgersteigen. „Noch nie habe ich das erlebt, dieses Gefühl der Isolation“, sagt die US-Schriftstellerin Erica Jong zu Beginn des dokumentarischen Porträts aus dem Off. Und fragt den Schweizer Regisseur Kaspar Kasics: „Wie können wir den Film zu Ende drehen?“ Denn wegen der Corona-Pandemie sind keine Reisen mehr möglich.
Haben sich die beiden mit dem Virus infiziert? Haben sie die Pandemie physisch und psychisch unbeschadet überstanden? Wie konnte „Erica Jong – Breaking the Wall“ dennoch abgeschlossen werden? Solche Fragen liegen nahe, doch sie bleiben ohne Antwort. Der seltsame Einstieg ist symptomatisch für eine filmische Arbeit, die durchaus bedeutsame Sujets anschneidet, dann aber nicht vertieft.
Ein anderes Beispiel für vergeudete Gelegenheiten ist ein Aufenthalt Jongs im nebeligen Venedig. Sie hat die Stadt häufig besucht und dort 1987 ihren Roman „