Diese Echtzeitdokumentation von Jonathan Schörnig erzählt von einer dramatischen Seenotrettung des deutschen Hilfsschiffes „Eleonore“ am 26. August 2019 auf dem Mittelmeer. Sie vergegenwärtigt den quälend langen Prozess, wie 104 Personen von einem im Sinken begriffenen Schlauchboot gerettet werden, mit insgesamt sechs Kameras, die als separate Kacheln auf der Leinwand zu sehen sind. Die Splitscreen-Ästhetik vermittelt eine große Fülle unterschiedlichster Informationen, Momente und Emotionen. Neben der dokumentarischen Qualität einer Augenzeugenperspektive macht der Film auch deutlich, dass es neben Mut und Solidarität einer kühlen Planung und Logistik bedarf, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Dafür wird der Film 2025 mit einem Grimme-Preis geehrt.
In der Jury-Begründung heißt es dazu: "Im Jahr 2024 starben oder verschwanden 2600 Menschen im Mittelmeer. Sie hatten versucht, über das Gewässer in eine sichere oder zumindest sicherere Zukunft zu flüchten. Jonathan Schörnigs Film enthält sich jedes Kommentars, in den ersten 85 der 90 Minuten entdeckt stattdessen das Publikum in Echtzeit selbst, was bei der späteren Berichterstattung oft übergangen wird: wie gefährlich jede einzelne dieser Rettungsaktionen ist. Der Film zeigt damit eindringlich, wie verzweifelt jemand sein muss, um eine solche lebensgefährliche Flucht auf sich zu nehmen – und wie ignorant und unmenschlich Europas Staaten sind, die Menschen in Todesgefahr die Hilfe verweigern." - Ab 14.