Elf Monate, nachdem die Primaballerina Giulia Tonelli ihre Karriere vorübergehend aussetzte, weil sie Mutter wurde, kehrt sie im Frühjahr 2019 wieder ans Zürcher Opernhaus zurück. Der Film von Laura Kaehr taucht in den Mikrokosmos des Opernbetriebs ein. Er wirft einen intimen und engagierten Blick auf die Balletttänzerin, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schwanger wird und mehrere Monate aussetzt.
Die Kamera begleitet sie zurück in die Proberäume. Es ist ein harter Weg zurück ins Rampenlicht, denn ihr Körper hat sich durch die Schwangerschaft verändert. Zu Hause wartet ihr Sohn Jacopo, der seine kindlichen Bedürfnisse an die Mutter stellt.
Drei Jahren begleitet der Film den schwierigen Spagat der
Künstlerin zwischen Karriere und Familie. Während der durch die
Corona-Pandemie bedingten zweiten Pause entsteht der Wunsch, sich
stärker Richtung Schauspiel zu entwickeln. Der visuell ambitionierte
Dokumentarfilm erzählt empathisch im „Direct Cinema“-Gestus ohne
Interviews oder externe Kommentare vom erfüllenden Leben einer Tänzerin,
ohne die hierarchischen Verkrustungen der Bühnenwelt oder die enormen
körperlichen und psychischen Belastungen zu verschweigen. 3sat zeigt den 107 Minunten langen Film allerdings in einer auf 53 Minunten gekürzten Fernsehfassung. - Sehenswert ab 14. |