Frei nach der wahren Geschichte der Nonne Benedetta Carlini (Virginie Efira) erzählt der Film, wie eine junge Frau im Italien des frühen 17. Jahrhunderts von religiösen Visionen sowie ihrem aufkeimenden lesbischen Verlangen gequält wird. Als sie sich mit einem Bauernmädchen einlässt und Stigmata bekommt, versuchen ihre Gegner sie als Scharlatanin auf den Scheiterhaufen zu bringen.
Ein ebenso provokantes wie freizügiges, aber auch klug analytisches Drama von Paul Verhoeven über den Widerstreit zwischen Frivolität und Frömmigkeit sowie die von Heuchelei und Profitgier geprägte Kirche der damaligen Zeit. Die Protagonistin wird dabei weder als Märtyrerin noch als emanzipatorische Freiheitskämpferin gezeichnet, sondern bleibt undurchsichtig und unberechenbar. Dass ihre ungeheuerlichen Taten während ihrer abenteuerlichen Karriere als Heilige häufig Racheaktionen gegen ein feindlich gesinntes Umfeld sind, führt dazu, dass „Benedetta“ oft dann am meisten Spaß macht, wenn seine Protagonistin besonders anmaßend und boshaft ist. - Ab 16.