Die junge Engländerin Lucy Honeychurch (Helena Bonham Carter) trifft 1907 in Florenz ein und steigt in Begleitung einer sittenstrengen Gouvernante in einer Pension ab, wo nur Briten verkehren. Bald wird sie in ihrer Selbstsicherheit durch die Begegnung mit dem vitalen George (Julian Sands) verunsichert, der ihr während einem Picknick in die Umgebung von Florenz einen Kuss raubt.
Das führt zur überstürzten Abreise zurück in eine Kleinstadt in der Nähe von London, wo sich Lucy blindlings in die Verlobung mit einem Dandy (Daniel Day-Lewis) stürzt, der in seiner manierierten Künstlichkeit das genaue Gegenteil von George ist. Doch als der und sein Vater per Zufall in ein Landhaus in der Nähe zieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Lucy und George wiedersehen.
„Zimmer mit Aussicht“ von James Ivory besticht durch die atmosphärisch wie psychologisch stimmige Inszenierung und Darstellung. Mit seinem feinen Humor und der subtilen Ironie sowie pittoresken Bildmotiven fand der Film unerwartet großen Anklang bei Publikum und Kritik. Die Filmkritik sprach von einem Meisterwerk der behutsamen Präzision, brillant in Exposition und Durchführung. Darüber hinaus lobte man den respektvollen Umgang mit der Romanvorlage, der die Vielschichtigkeit des Werks bewahrt.
Der US-amerikanische Regisseur James Ivory wurde in den 1980er-Jahren durch seine aufwändigen Literaturverfilmungen bekannt. Das bekannteste Beispiel aus dieser Zeit ist Ivorys feinsinnige Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edward Morgan Forster, der 1987 für acht „Oscars“ nominiert wurde und drei für „Beste adaptiertes Drehbuch“, „Beste Kostüme“ und „Beste Ausstattung“ gewann. - Sehenswert ab 16.