Adam (Tawfeek Barhom) ist der Sohn eines ägyptischen Fischers, der als Student an die renommierte al-Azhar-Universität in Kairo schafft. Die im 9. Jahrhundert gegründete Hochschule ist eine der ältesten Universitäten und gilt als Zentrum des Islams; ihr Oberhaupt ist die höchste Autorität des sunnitischen Islams. Seine Position ist mit der des Papstes in der katholischen Kirche vergleichbar. Kurz nach Semesterbeginn stirbt der Großimam jedoch und der oberste Rat wird einberufen, um in geheimer Abstimmung den Nachfolger zu bestimmen. Auch Adam sieht sich bald in die Intrigen um die Wahl des neuen Großimams verwickelt, als ein befreundeter Kommilitone ermordet wird, und der Geheimdienst-Offizier Ibrahim (Fares Fares) ihn zwingt, die Universität auszuspionieren.
Der aufwändig bebilderte Thriller von Tarik Saleh entfaltet eine spannende Geschichte innerhalb einer hierarchisch-geschlossenen Organisation, die für den Islam durchspielt, was beim Christentum etwa in Der Name der Rose und Konklave thematisiert wurde. Die Dispute über unterschiedliche Auslegungen des Islams treiben dabei vor allem die Handlung voran, deren Kern um das Ringen um Macht kreist. – Ab 14.
Im Anschluss zeigt arte die Doku „Es war einmal … ‚Die Kairo Verschwörung‘“ (22.10-23.05), die Hintergründe zum Film des ägyptisch-schwedischen Regisseurs Tarik Saleh liefert. So gibt Saleh Auskunft über seine Faszination für Genrefilme und verborgene Welten sowie seine Verwurzelung in der ägyptischen Kultur, auch wenn seine Filme in Ägypten selbst verboten sind und ihm die Einreise nicht mehr erlaubt ist.