Während des Zweiten Weltkriegs verliebt sich die junge Französin Lucie Angellier (Michelle Williams) in den deutschen Soldaten Bruno von Falk (Matthias Schoenaerts), der zu den Besatzern gehört. Die Anziehungskraft zwischen dem Offizier und Lucile ist so stark, dass sie die Vernunftgründe, die gegen ihre Liebe sprechen, allmählich unterläuft. Doch trotz der Sehnsucht, in der Liebe eine Gegenwelt zum Krieg zu finden, können sie sich den äußeren Konflikten nicht entziehen.
Der Film von Saul Dibb greift nur einen kleinen Ausschnitt des posthum veröffentlichten Romans von Irène Némirovsky auf, die als russische Jüdin mit ihrer Familie nach Frankreich emigrierte und 1942 von den Nazis verhaftet, deportiert und ermordet wurde. Zudem verliert er nie aus dem Blick, dass die jungen Deutschen die Heermacht des mörderischen NS-Staats darstellen, und zeichnet die Verhältnisse insgesamt eindeutiger schwarz-weiß als die Vorlage. Dadurch vereinfacht er zwar deren Komplexität, findet aber vor allem dank guter Darsteller einen interessanten Zugang zu dem Konflikt zwischen individueller Neigung und äußerer Loyalität. – Ab 14.