In ihrer Klasse gilt die 16-jährige Agnes (Rebecca Liljeberg) als Außenseiterin, was in dem schwedischen Kaff Åmål vielleicht gar nicht so schwer ist, wenn man etwas noch nicht lange zugezogen und auch sonst anders als die anderen ist und überdies nicht mit dem Mainstream geht. Das Etwas-anders-sein bezieht sich bei Agnes auch auf Elin (Alexandra Dahlström), das beliebteste Mädchen in der Schule, in das sie heimlich verliebt ist. Das weiß natürlich niemand. Bis die impulsive Elin sie auf einer Geburtstagsparty plötzlich küsst.
Was eigentlich als Mutprobe gedacht war, ist der verwirrende Ausgangspunkt einer engen Freundschaft, in der sich Elin bald fragen muss, wie tief ihre Gefühle für Agnes eigentlich sind. Denn zunächst will Elin nicht wahrhaben, dass sie ihr Herz an Agnes verloren hat. Hals über Kopf stürzt sich in die Beziehung zu einem 17-jährigen Jungen. Erst als sie feststellt, dass der arglose Bursche nicht in der Lage ist, ihr Verlangen nach Leidenschaft zu befriedigen, wendet sich Elin zögernd Agnes zu.
Beide Mädchen müssen eine ganze Reihe innerer und äußerer Widerstände überwinden, bevor sie zueinander finden. Der sympathische Debütfilm des schwedischen Regisseurs Lukas Moodysson überzeugt dabei als sensible Geschichte adoleszenter Selbstfindung. Er nimmt die Perspektiven seiner Protagonistinnen ernst und enthält sich jeden wertenden Kommentars. Das stilistisch bewusst einfach gehaltene Drama lebt nicht zuletzt vom lebendigen Spiel seiner jungen Hauptdarstellerinnen. – Sehenswert ab 14.