Das 76.
Locarno Film Festival überrascht in den ersten Tagen mit eigenwillig starken
Filmen. Einer davon ist „Do Not Expect Too Much of the End of the World“ von
Radu Jude, ein anderer „Animal“ von Sofia Exarchou, der dritte Lav Diaz‘ episch
mäandernder „Essential Truth of the Lake“. Zu wünschen übrig lässt hingegen das
bisherige Programm auf der Piazza Grande.
Ziemlich
exakt 25 Minuten, bevor das 76. Film Festival Locarno
am 2. August um 21.30 Uhr eröffnete, zog ein Gewitter über das Städtchen am
Lago Maggiore. So etwas hätte in den ersten fünf Jahrzehnten des wegen seiner
Freiluftvorführungen auf der Piazza Grande beliebten Festivals garantiert für
Chaos gesorgt! Doch seit man vor einigen Jahren die Mehrzweckhalle Fevi mit
ihren 2800 Plätzen als Abspielort dazugewonnen hat, geht man in Loacrno mit
Wetterunbill gelassener um: Man weicht zur Not in die Halle aus und lässt für
diejenigen, die (ohne Schirm) gern im Regen sitzen, parallel den Film auch auf
der Piazza laufen. Die den Vorstellungen vorangestellten Präsentationen und
Preisverleihungen überträgt man per Stream von da nach dort.