Leben und Karriere des US-amerikanischen Erfolgsautors Truman Capote (Philip Seymour Hoffman), fokussiert auf die sechsjährige Arbeit an seinem dokumentarischen Roman „Kaltblütig“. Der 35-jährige Schriftsteller ist 1959 ein Star seines Metiers, der durch sein exzentrisches Auftreten auch medial einiges hermacht und für die damalige Zeit offen seine Homosexualität auslebt. Als in einer Kleinstadt in Kansas eine vierköpfige Familie ermordet wird, beschließt Capote, darüber zu berichten. Mit seiner Kindheitsfreundin Harper Lee (Catherine Keener), selbst Autorin und gerade in den Vorbereitungen für ihren eigenen Roman „To Kill a Mockingbird“, fährt er an den Tatort, befragt Ermittler und Stadtbewohner und später auch die verhafteten jungen Täter Richard Hickock (Mark Pellegrino) und Perry Smith (Clifton Collins jr.). Doch anders als bei seinen früheren Werken müht sich der Schriftsteller mit seinem Tatsachen-Roman ab, während das Buch seiner Freundin nicht nur längst vollendet, sondern auch erfolgreich publiziert und verfilmt ist, und die Mörder auf ihre Hinrichtung warten.
Die in der Titelrolle brillant gespielte Filmbiografie von Bennett Miller beleuchtet auch die Schattenseiten ihrer Hauptperson, ohne sich von ihr abzuwenden. Dabei porträtiert die elegante Inszenierung mit Hang zur Melodramatik ihre Hauptperson als gesellschaftlichen Außenseiter, der das scheinbare Stigma der Auserwähltheit durch sein affektiertes Auftreten zu überdecken versucht. – Sehenswert ab 16.