Der Filmemacher Peter Lilienthal war ein aufgeweckter, mutiger
Künstler, der in den 1960er-Jahren beim Fernsehen begann und dabei radikale
Werke schuf, weil die Figuren darin sich nicht alles erklären konnten. Mit
dokumentarischer Genauigkeit und leiser Komik spürte er den Widersprüchen der
Menschen nach und achtete auf kleinste Gesten und Gebärden. Im Alter von 95
Jahren ist er am 28. April in München gestorben.
Peter Lilienthal, der am 28. April 2023 im Alter von
95 Jahren in München starb, begann Anfang der 1960er-Jahre, als Filmregisseur
zu arbeiten. Bis ins Jahr 2007, als er seinen letzten Film fertigstellte,
realisierte er viele Dokumentar- und Spielfilme. Vor allem durch seine
Kinofilme wie „Es herrscht Ruhe im Land“ (1975), „Der Aufstand“ (1980) und „Das Autogramm“ (1984) wurde er in
Deutschland bekannt; diese und weitere Filme spielen in Lateinamerika und
schilderten die damaligen Verhältnisse in den dortigen diktatorischen Systemen.
Lilienthals Nähe zu Südamerika ist die Folge einer
Fluchtgeschichte; seine Mutter floh mit ihm 1939 aus dem
nationalsozialistischen Deutschland, in dem sie und ihr Sohn als Juden vom Tod
bedroht wa