Im Jahr 1930 kam es um die Verfilmung von Bert Brechts
„Dreigroschenoper“ zu erheblichen juristischen Auseinandersetzungen,
weil der Autor den Stoff fürs Massenmedium radikalisieren wollte, was
den Intentionen der Produktionsfirma aber zuwiderlief. Das daraus
resultierende Brecht-Exposé „Die Beule“ dient jetzt einer
Vergegenwärtigung jener Vorgänge, die mit tragfähigem Blick auf Figur
und Werk von Brecht einen temperamentvoll-wuchtigen Zugang zu dem
komplexen Stoff wählt.
Der zwischen Fakten und Fiktion, Werk und Kommentar changierende Film von Joachim Lang bietet intellektuelles Dauerfeuer für Brecht-Kenner, ein spielfreudiges Darsteller-Ensemble und alle Weill-Hits, aber auch unmissverständliche Aktualisierungen des Stoffes in Richtung Finanzkapital und amtierendem US-Präsidenten. - Sehenswert ab 16.