Seit im Zuge der „MeToo“-Debatte das Thema Missbrauch in der Filmbranche
in den Fokus geraten ist, haben Filmschaffende auch angefangen, eine neue Form
des Umgangs mit Sexszenen zu fordern, um bei deren Inszenierung die Beteiligten
vor verletzenden Erfahrungen zu schützen. So hat sich ein neuer Berufsstand
etabliert: Die sogenannten „Intimitätskoordinator:innen“ stehen den Filmteams
beim Dreh intimer Szenen beratend zur Seite. Ein Interview mit Franzy Deutscher
und Florian Federl vom Berufsverband für Intimitätskoordination und
Kampfchoreographie über Arbeitsprofil und Ansprüche.
Als der Regisseur
Bernardo Bertolucci und sein Hauptdarsteller Marlon Brando für den Film „Der letzte Tango in Paris“ (1972) kurzfristig beschlossen, die
Schauspielerin Maria Schneider in einer (auf fragwürdige Weise sehr bekannt
gewordenen) Sexszene zwischen Brando und ihr zu überraschen, hatte dies
einschneide