Soll oder muss sich das Kino mit der Welt beschäftigen? Oder nicht vielmehr
nur mit sich selbst und seiner Kunst zugange sein? Die in diesem Jahr
verstorbenen Filmemacher Jean-Luc Godard und Jean-Marie Straub haben beide auf
ihre Weise gezeigt, wie sich dieser Widerspruch auflösen ließe. Allerdings
stellen sich diese Fragen angesichts der filmische Hyperinflation im Gefolge
der Digitalisierung ganz neu und wesentlich radikaler.
Die Frage nach der
Errichtung eines Elfenbeinturms stellte sich in den beiden vergangenen
Jahrhunderten in regelmäßigen Abständen immer wieder. Von Denkern wie Paul Valéry durchaus als Notwendigkeit verstanden, um die Ideale der Kunst vor den
als schädlich verstandenen Einflüssen einer sich verändernden Welt zu bewahren,
erzürnte andere schon die bloße Idee, da sie a