Mit einem Mal stehen ein Mann und eine Frau zusammen in einem schönen Haus in Südfrankreich und wissen erst nicht so recht, was sie miteinander anfangen sollen. Maxime (Niels Schneider) ist auf Einladung hier, um sich von einer beendeten Liebesbeziehung erholen und vielleicht doch endlich mal seine Schriftsteller-Ambitionen verwirklichen zu können, sein Cousin François (Vincent Macaigne) musste allerdings just zur Arbeit nach Paris fahren und den Besucher seiner im dritten Monat schwangeren Frau Daphné (Camélia Jordana) überlassen. Die beiden richten sich jedoch bald gut ein, machen gemeinsame Ausflüge und erzählen sich offen ihre jeweiligen Liebeserlebnisse aus jüngster Zeit – bis sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass sie womöglich ein gut zusammenpassendes Paar wären.
Der französische Regisseur Emmanuel Mouret gilt ohnehin als Spezialist für profunde, elegant inszenierte Liebeskomödien, hat sich aber noch nie so formvollendet präsentiert wie bei seinem mit dem „Prix Lumière“ ausgezeichneten und für 13 „Césars“ nominierten Werk von 2020. Mühelos fließen die unterschiedlichen Erzählungen ineinander, die über leichte, aber immer wieder pointiert-überraschende Wendungen immer neue Konstellationen erzeugen. Der auch darstellerisch hervorragende Film greift dabei auch philosophische Liebestheorien unangestrengt auf, denen zufolge es steter Erinnerungen bedarf, um einer Beziehung neuen Auftrieb zu geben. – Sehenswert ab 14.