Die kleine Oasenstadt Timbuktu in Mali steht unter
Kontrolle der Dschihadisten, die die Stadt der Scharia und ihren Doktrinen
unterwerfen. Wo einst Kinder Fußball spielten und Menschen Musik machten,
patrouillieren nun Vermummte mit Maschinengewehren.
Anfangs nehmen die Einwohner die Dschihadisten nicht ernst, sondern führen ihr Leben wie gewohnt weiter, doch schon bald sehen sie sich mit der Scharia konfrontiert. Der Rinderhirte Kidane lebt mit seiner Familie ein wenig außerhalb, wo er sein Leben unbeeindruckt fortsetzt. Doch als er nach einer Auseinandersetzung versehentlich den Fischer Amadou erschießt, bekommt er das volle Ausmaß der Radikalisierung und Unterdrückung zu spüren.
Der lakonische, vielfach preisgekrönte Film von Abderrahmane Sissako fängt meisterhaft die wachsende Erschöpfung eines vormals toleranten und weltoffenen Gemeinwesens ein. Ausdrucksstarke Figuren tragen das bildmächtige tragische Geschehen, das die Frage nach der Rolle von Freiheit und Humanität stellt. – Sehenswert ab 16.
Lesehinweis
Ein Porträt des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako von Dorothee Wenner.