Die
Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher sind seit ihrem ersten Langspielfilm „Das
merkwürdige Kätzchen“ (2013) Shooting Stars des Schweizer Autorenkinos. Mit „Das
Mädchen und die Spinne“, der am 8.7. in den deutschen Kino startet,
begeisterten sie das Publikum der diesjährigen Berlinale. Ihr unverkennbarer
Stil macht ihre Werke zu Solitären in der aktuellen Filmlandschaft. Der Versuch
einer Annäherung.
Wären
die Filme von Ramon und Silvan Zürcher ein
Fußballsystem, wären sie das oft genannte, selten erreichte Tiqui-Taca:
ein virtuoses Spiel der kurzen Pässe, das der FC Barcelona und die spanische
Nationalmannschaft vor etwas mehr als zehn Jahren perfektionierten. Ihre Filme
folgen einem ureigenen, präzisen, beinahe hypnotischen, aber den
konventionellen Regeln des Mediums widersprechenden und seltsam entrückten
Rhythmus. Angefangen bei ihren Kurzfilmen, die die Schweizer Zwillinge im
Rahmen der Ausbildung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie produzierten,
etablierten die Filmemacher (meist mit Ramon als Regisseur) einen Stil, der
leicht wiedererkennbar ist und den man trotzdem nur schwer kopieren kann.