Im Rahmen der Verleihung der Deutschen Filmpreise 2022 wird der Kameramann Jürgen Jürges mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. "Durch seine unübertroffene Einfühlsamkeit für Figuren und
Geschichten und sein einzigartiges Gespür für Stimmungen und Bilder hat
er in über fünf Jahrzehnten den deutschen Film entscheidend geprägt", so das Präsidentenduo der Deutschen Filmakademie, Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger. Für eine seiner jüngsten Arbeiten, das umstrittene DAU-Projekt des russischen Regisseurs Ilja Chrschanowski, wurde er bereits 2020 mit einem "Silbernen Bären" geehrt. Ein Werkstattgespräch mit einem stillen Meister des Lichts.
Was war der erste Film, bei dem Sie gespürt haben, dass Sie
einem wahrhaftigen „Geheimnis“
begegnet sind?
Jürgen Jürges: Das ist für mich nicht leicht zu beantworten. Ich vergesse solche Dinge. Der
erste Film, den ich gesehen habe, war wohl „Der gestiefelte Kater“
von Ferdinand
Diehl, ein Schwarz-weiß-Film aus den 1940er-Jahren. Der hat mich sehr beeindruckt, weil
Menschen und Tiere sich auf der Leinwand bewegten. Ich habe ihn im Alter von
etwa acht Jahre