Das Musiker-Porträt von Hans Otto Löwenstein schwelgt weidlich in den Stereotypen des
gepeinigten Genies, das nur seiner Bestimmung lebt, beeindruckt jedoch auch
heute noch durch die Leistung von Hauptdarsteller Fritz Kortner. Frische
Impulse steuert die für die restaurierte Fassung neukomponierte Musik von Malte Giesen bei.
Corona
hat uns nicht nur das Kinojahr verhagelt, sondern auch das Beethoven-Jahr. In
Erwartung des 250. Geburtstags des Komponisten diesen Dezember waren die
Konzertprogramme eigentlich voll von Werken des Komponisten, die Säle dann aber
bestenfalls halbleer – falls auf den Podien und Bühnen überhaupt gespielt
wurde. Nur der digitale Beethoven verstummte nie, dank Spotify, Youtube oder
CDs aus Jubiläumsboxen.
Den
beinahe „ganzen Beethoven“ in 70 akustischen Minuten unterzubringen, dass muss Malte Giesen erst mal einer nachmachen. Für Hans Otto Löwensteins
Filmbiografie aus dem Jahr 1927 hat der 1988 geborene Komponist eine neue
Beethoven-zitierfreudige Musik für Kammerorchester und Klavier geschrieben und
nutzt neben dem klassischen Instrumentarium