Die französische
Schauspielerin Isabelle Huppert entzieht sich der Beschreibung. Ihre enorme
Präsenz auf der Leinwand wie auf der Bühne stürzt das Publikum regelmäßig in
bedrohliche Turbulenzen. Sie spielt „gewinnende Opfer“, die auf der
Verliererseite stehen, aber ein Ventil finden, sei es in der Fantasie, der
Gewalt, Sexualität oder dem Schauspiel. Dabei ist sie leise, unsentimental. Sie
wartet auf die Kamera, anstatt sie anzuspringen. Annäherungen an eine
Unnahbare.
Isabelle Huppert
ist nicht zu fassen. Die altbewährten Floskeln und Formulierungen, mit denen
man sich in Texten an große Schauspielerinnen annähern kann, greifen bei ihr
ins Leere. Im Schaffen der 67-jährigen Künstlerin finden sich rote Fäden, aber
manche sind gelb, grün oder blau. Manchmal ist sie kaum da, duckt sich förmlich
vor der Kamera, ehe sie mit einem nie gesehenen Lächeln oder einem plötzlichen
Ausbruch wieder eine neue Facette preisgibt.
Dabei wurden schon viele
Versuche unternommen, Isabelle Huppert als „Auteur“ zu verstehen. Schließlich
ist sie eine Schauspielerin, die nicht wie in Hollywood von Studios und
Managern bis zur Wahl