Die
Gewaltverbrechen weißer Polizisten an unbewaffneten Afroamerikanern reißen
nicht ab, durch Handykamera-Aufnahmen der Morde verfügen Bürgerrechtsbewegungen
inzwischen aber über ein Druckmittel, den staatlichen Rassismus nicht unter den
Teppich zu kehren. Das afroamerikanische Kino hat auf diese Entwicklung mit
selbstbewussten Werken reagiert, die nicht zuletzt einen Gegenentwurf zur
„weißen“ Hollywoodkultur bilden.
„Will
history stop repeating itself?“ Zu Beginn einer 95-sekündigen Videomontage, die
der US-amerikanische Filmemacher Spike Lee am 1. Juni 2020 auf Twitter
veröffentlichte, fragt er, ob die Geschichte irgendwann aufhören wird, sich zu
wiederholen. „3 Brothers“
heißt der Kurzfilm, der in einer Parallelmontage zwei Handy-Videos und eine
Filmszene zeigt, die einander gespenstisch ähnlich sind. Zu sehen ist dreimal
Polizeigewalt gegen unbewaffnete Afroamerikaner, die während der Verhaftung so brutal
gewürgt werden, dass sie ersticken: George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis,
Eric Garner am 17. Juli 2014 in Staten Island und die fiktionale Figur Radio
Raheem in Lees Spielfilm „