Vor
knapp 75 Jahren wurde das Flüchtlingsdrama „Die letzte Chance“ von Leopold
Lindtberg uraufgeführt, das hart mit der Schweizer Politik ins Gericht ging,
die Menschen auf der Flucht vor den Nazis an den Grenzen brüsk abwies.
„Das Boot ist voll!“: Mit diesem zwischen
1933 und 1945 häufig wiederholten Satz rechtfertigte die Schweizer Regierung ihre
harte Abweisungspolitik gegen Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland, die aus
politischen oder rassistischen Gründen verfolgt wurden. Während des Krieges
wurden die Bestimmungen noch verschärft, bis zur völligen Schließung der
Grenzen, trotz Kritik und Protest in der Bevölkerung. Die Angst vor
Überfremdung und vor Nazi-Deutschland richtete sich gegen die Opfer des
Nationalsozialismus. Das schilderte erstmals realistisch der auf wahren
Begebenheiten und Schicksalen beruhende Film „Die letzte Chance“, der am 26. Mai 1945 in Zürich
uraufgeführt wurde.
Der österreichische Regisseur Leopold Lindtberg (1902-1984)
war 1933 selbst aus Deutschland in die Schweiz emigriert, weshalb ihm dieses
Thema „besonders nah an der Haut“ war, wie er später erzählte, denn „wir mussten
ständig um unsere Emigrant