Eine
glänzend kompilierte Biografie zeichnet den Werdegang der französischen
Schauspielerin nach, die alles, was als selbstverständlich zu gelten schien,
radikal in Frage stellte.
Zwei
Jahre nach dem Tod der Grande Dame des europäischen Kinos versucht sich Jens
Rosteck, ein promovierter Musikwissenschaftler und Biograf von Lotte Lenya, Oscar Wilde oder
Édith Piaf, an einer biografischen Annäherung an Jeanne Moreau. Dass das Buch mit Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ beginnt,
liegt auf der Hand, handelt es sich doch um einen Klassiker, „in dem aus
heiterem Himmel vieles“, wie Rosteck schreibt, „was bis dahin im europäischen
Genre-Kino maßstabsetzend war und wie selbstverständlich zu gelten schien,
radikal in Frage gestellt wurde“.
Jeanne Moreau in "Fahrstuhl zum Schafott" (1957)
Nicht
zuletzt die „schwerelose“ Spielweise der noch nicht zum Weltstar gereiften
Hauptdarstellerin, deren unnahbares Gesicht fortan mit der Nouvelle Vague konnotiert
wurde, trug zu dem Eindruck be