Ist denn noch Weihnachten?
Nicht nur die Bäume am Potsdamer Platz sind noch mit weihnachtlichen Lichtern
geschmückt, auch der Berlinale-Eröffnungsfilm von Lone Scherfig zog gekonnt
alle Register eines typischen Feel-Good-Weihnachtsfilms – und wirkte damit als
Entrée in ein Festival, in dem „das Private politisch“ sein soll, etwas allzu
nett.
„Fake it till you make it“,
heißt es im Englischen; die Suggestion kann der Realität auf die Sprünge
helfen, und das gilt auch fürs Kino. Darum ging es schon im vorletzten Film der
dänischen Regisseurin Lone Scherfig.
In „Ihre beste Stunde“ (2016) obliegt
es der von Gemma Arterton gespielten Protagonistin, zusammen mit einem
Drehbuchautor einen Propaganda-Film zu entwerfen,
der den Durchhaltewillen der Briten während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen die Nazis stärken soll. „Der
Film muss einen Krieg gewinnen“, heißt es dort einmal.
Auch in Scherfigs
jüngstem Werk „The Kindness of Strangers“, mit dem die 69. „Berlinale“
eröffnet wurde, spielt die Kraft der Suggestion eine Rolle. Für viele Figuren des
Films sind die Geschichten, die sie sich und anderen vorflunkern, ein Mittel,
um mit