Der große tschechische Märchenfilmer, dessen „Drei
Haselnüsse für Aschenbrödel“ Jahr für Jahr die Weihnachtstage schmückt, ist
tot. In Erinnerung bleibt Václav Vorlícek aber nicht nur mit seinen charmanten
Kinderfilmen, sondern auch mit skurrilen Komödien für Erwachsene, die
mit leisem Spott den Alltag für Possen und Satiren plünderten.
Der tschechische Regisseur Václav Vorlícek (3.6.1930-5.2.2019) wird in Deutschland vor allem mit einem Film
assoziiert: mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1973) nach dem gleichnamigen Kunstmärchen von Bozena
Nemcová. Besonders zur Weihnachtszeit greifen die Fernsehanstalten gerne auf
diesen Klassiker zurück; dazu gibt es in Konzerthallen gut besuchte Events, bei
denen Orchester die Originalmelodien parallel zum Film live einspielen. Die
Faszination dieses „Aschenbrödel“, einer Gemeinschaftsproduktion zwischen dem
Prager Barrandov-Studio und dem DEFA-Studio für Spielfilme, resultiert vor
allem aus der gelungenen Symbiose zwischen Sentiment und Humor, Trick und
Musik: eine Klaviatur, die Václav Vorlícek meisterhaft beherrschte.