Die „Reise nach
Jerusalem“ ist ein Spiel, bei dem man schnell sein muss, um einen der
Sitzplätze zu ergattern. In dem gleichnamigen tragikomischen Spielfilm von Lucia
Chiarla (Link zur FILMDIENST-Kritik) fungiert das Spiel als Bild für die demütigende Situation, in der sich
Arbeitslose wie die 39-jährige Alice befinden. Diese gerät zwischen Schamgefühlen
und dem Wunsch, bei Kursen des Arbeitsamts ihre Motivation zu zeigen, ins
soziale Niemandsland. Ein Gespräch mit der
Regisseurin Lucia Chiarla und mit der Hauptdarstellerin Eva Löbau.
Wie viel Autobiografisches steckt in der
Figur der Alice?
Lucia Chiarla: Es fragt sich fast jeder, ob die
Regisseurin selbst auch einmal beim Arbeitsamt war. Als Schauspielerin und
Regisseurin lebt man immer mit einer gewissen sozialen Unsicherheit: Die
Engagements sin