In den Filmen des
Dokumentaristen Jörg Adolph geht es häufig um kreative Menschen oder
Situationen, die sich vorab nicht planen oder beherrschen lassen. In „direct
cinema“-Manier folgt er den Protagonisten ohne gängelnde Kommentierung bei
ihrem Tun. Aktuell erzählt er in „Elternschule“ (Kinostart: 11. Oktober) mit
großer Klarheit und viel Witz von Menschen, die renitenten Kindern und ihren
überforderten Eltern aus der Sackgasse helfen.
Wir
leben in einer „Epoche des Willens und der Perfektionierung des Machens“ (Carl
Friedrich von Weizsäcker). Alles soll verfügbar und machbar sein. Dennoch
entziehen sich wesentliche Momente unseres Tuns simpler Verfügbarkeit. So lässt
sich die Inspiration eines Künstlers nicht beliebig herbeikommandieren, und
auch ein perfekt trainierter Sportler benötigt beim Wettbewerb das Glück des
Augenblicks. Wir können vieles machen, doch immer bleibt die Frage bestehen:
ist das Gemachte auch gelungen? Was
ist der Anteil einer Steigerung des Machens am Gelingen?