Gefühlt
ein halbes Jahrhundert in der Kinokrise, erstickt in den riesigen Schatten von Federico
Fellini und Pier Paolo Pasolini, von einer korrupten und sexistischen
Filmkultur zerrupft, gibt es seit einigen Jahren immer wieder Lichtblicke im
italienischen Kino.
Zum einen machen sich ein paar italienische Filmemacher international
zwischen Cannes und Hollywood einen Namen. Zu ihnen gehören Luca Guadagnino („Call Me by Your Name“, „Suspiria“),
Matteo Garrone („Das Märchen der Märchen“, „Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“) oder Paolo Sorrentino („La Grande Bellezza – Die große Schönheit“, „Ewige Jugend“, „The Young Pope“). Die Qualität ihrer Arbeit variiert, aber
ihre bloße Präsenz auf der großen Bühne des Kinos bewirkt ein gesteigertes
Selbstwertgefühl auf der einen Seite – und eine notwendige ästhetische Opposition
auf der anderen.
Bürgerlicher Konformismus & der Erfolg bei Festivals
Letztere
entsteht vor allem durch den anhaltend bürgerlichen Konformismus ihrer Filme
sowie ihre Hinwendung zu fernen bis märchenhaften Welten, die sich nicht
wirklich mit den bedenklichen Realität