Emphase ist seine Sache nie gewesen. Zumindest nicht
jene Art, die man mit dem Erblühen zwischenmenschlicher Zuneigung, mit dem
ersten Einfall von Sommerwärme in die Aprilwetterunbeständigkeit oder einem Sechser
im Lotto verbindet. Für Glückseligkeit gibt es weiß Gott andere, die in
Hollywood den richtigen Ton finden. Dafür braucht man keinen Isländer. Was
nicht bedeutet, dass das Volk, das zwischen Gletschern, Geysiren und der rauen
Gischt des Nordpolarmeeres eine zersiedelte Heimat gefunden hat, nicht aus sich
herausgehen könnte. Nur, wenn Jóhann Jóhannsson eine musikalische Entsprechung
dafür suchte, ließ ihr Klang an einen Regenbogen denken, dem man im Nebel
eisiger Wasserfälle verortet.
Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet seine
optimistischste, seine träumerischste, seine mithin pathetischste Musik für
einen Film entstanden ist, die die tragische Lebensgeschichte des Physikers Stephen
Hawking begleitet. Dieses ein wenig verträumte Moll aus „Die Entdeckung der Unendlichkeit“