Was will man auf einem japanischen
Filmfestival sehen: Filme oder Japan? Seit 18 Jahren werden beim „Nippon
Connection“-Festival in Frankfurt diese zwei Interessen zusammengeführt, ein
bis zwei Jahre Nationalkino zu einem überschaubaren Programm verdichtet und der
Kinosaal in eine alternative Landesbotschaft verwandelt: Statt den
geschliffenen Worten von Diplomaten zu lauschen, blickt man durch die Augen von
Bildermachern in ihre ferne Heimat. Oft zweifelnd, weil Filme und Sorgen
projiziert werden und Künstler eher am Rand als in der Mitte der Gesellschaft
stehen. Über Tage hinweg beginnt man, überwiegend eine andere Sprache zu hören,
bis man mit ihren Rhythmen und Eigenheiten vertraut ist. Wie bei jedem
landesspezifischen Festival besteht auch immer die Hoffnung, hinter den Vorhang
der eigenen Erwartungen, hinter die europäische Lust an Tourismus und Exotik zu
blicken.
In seinem Essay „Das japanische
Kino als ferner Beobachter“ schreibt Lukas Foerster: „Wenn das japanische Kino
die Landesgrenzen verlässt und sich einem europäischen Publikum vorstellt, dann
kalkuliert es seine Wirkung auf dieses Publikum mit ein.“ Kanonisi