Firmafest

wernstein@web.de | 16.05.2024

Konzeptionell ambitionierter Ensemblefilm, der den Mikrokosmos einer mittelständischen Werbeagentur im Stockholm der Siebziger abbilden will, aber letztlich an seiner oberflächlichen Umsetzung scheitert. Zwar in seiner Mileuzeichnung authentisch, mangelt es dramaturgisch an originellen Zuspitzungen, das filmische Geschehen plätschert insgesamt zu beschaulich dahin. Eine etwas zu sehr auf Frohsinn gebürstete DEFA-Synchronisation setzt in der deutschen Fassung darüber hinaus die falschen Akzente und wird dem nachdenklich-melancholischen Grundton des Films nicht gerecht. Jan Halldoff war ein Regisseur, der mit seismographischer Präzision insbesondere die modernen Verwerfungen im alltäglichen Leben der schwedischen Jugend der 60er und 70er Jahre filmisch einfing. Leider ist er inzwischen jenseits von historisch orientierter, skandinavischer Arthaus-Cinephilie vergessen und sollte wiederentdeckt werden. "Firmafest" ist allerdings bedauerlicherweise nicht sein bester Film, enthält aber zumindest einen denkwürdigen Auftritt von Jungdarsteller Stellan Skarsgård.