Die achtjährige Sara, die allein mit ihrer Mutter lebt, ist nur eine mittelmäßige Schülerin. Als sie eines Tages durch einen gleichaltrigen Jungen das Schachspiel kennen lernt, ist sie fest entschlossen, dieses Spiel zu lernen. Als ein südafrikanischer Schachmeister in die Stadt kommt, nimmt Sara mit ihren Freunden an einem Simultanturnier teil. Sie weiß nicht, dass sie ihrem Vater gegenübersteht. Fantasievoller Kinderfilm mit vielen märchenhaften Elementen, zugleich eine Hommage an das königliche Spiel Schach, dessen Figuren in der Fantasie des Mädchens zum Leben erwachen. Ein in allen Belangen überzeugender Film, in dem sich Traum und Wirklichkeit, Spaß und Ernst auf wunderbare Weise die Waage halten.
- Sehenswert ab 10.
Lang lebe die Königin (1995)
Kinderfilm | Niederlande 1995 | 180 (90 + 90) (105 Video) Minuten
Regie: Esmé Lammers
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Filmdaten
- Originaltitel
- LANG LEVE DE KONINGIN
- Produktionsland
- Niederlande
- Produktionsjahr
- 1995
- Produktionsfirma
- First Floor Features
- Regie
- Esmé Lammers
- Buch
- Esmé Lammers
- Kamera
- Marc Felperlaan
- Musik
- Paul Michael Van Brugge
- Schnitt
- Mark Glynne · Hans van Dongen
- Darsteller
- Tiba Tossijn (Sara) · Monique van de Ven (Weiße Königin) · Jack Wouterse (Weißer König) · Lisa de Rooy (Saras Mutter) · Derek de Lint (Saras Vater)
- Länge
- 180 (90 + 90) (105 Video) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 10.
- Genre
- Kinderfilm | Märchenfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Diskussion
Der Regisseurin ist hier bei ihrem Spielfilmdebüt gleich ein schöner und origineller Kinderfilm gelungen. Er erzählt die Geschichte der achtjährigen Sara, die mit ihrer Mutter beim Großvater lebt. Ihr Vater, so sagt die Mutter, sei in Südafrika, und Näheres dazu werde sie ihr erzählen, wenn sie 16 Jahre alt sei. In der Schule wird Sara gehänselt, weil sie eine erbärmlich schlechte Schülerin ist. Aber sie hat Fantasie. Und als sie eines Tages den gleichaltrigen Victor und durch ihn das Schachspiel kennen lernt, blüht sie förmlich auf. Für sie (und für den Film!) werden die Schachfiguren lebendig. Sara erlebt mit, wie die Weiße Königin in ferner Vergangenheit das Spiel erfindet, wobei die Damen und Herren des Hofstaates die Figuren darstellen, und mit ihnen lernt sie so die Regeln des Spiels. In der eher tristen Realität hat Sara mittlerweile herausgefunden, dass der Schach-Großmeister Bob Hooke ihr Vater ist. Als sie außerdem erfährt, dass Bob Hooke zu einer Simultan-Partie, an der auch einige Schüler teilnehmen dürfen, in die Stadt kommen wird, will sie unbedingt mitspielen und ihren Vater kennen lernen. Zum Erstaunen des Lehrers und mit Hilfe der Weißen Königin qualifiziert sie sich in einem Ausscheidungsturnier; zur Verblüffung Bob Hookes kann das Mädchen ihn an den Rand einer Niederlage bringen; und zur Freude der Zuschauer gibt es dann ein Happy End. Esmé Lammers hat die Geschichte sehr einfühlsam und unterhaltsam erzählt. Dabei ist die realistische Alltagsschilderung genau so überzeugend wie der muntere Mummenschanz, den Sara sich erträumt. Das Gleichgewicht von Schein und Sein ist ausbalanciert, und der geschickt gehandhabte Wechsel der Erzählebenen sorgt für dramaturgisch nützliche Zäsuren. Ein weiterer Pluspunkt ist die überzeugende Präsenz der beiden jungen Hauptdarsteller, die ihre Rollen ohne forciertes Spiel scheinbar mühelos und ganz natürlich verkörpern. Alles in allem ein Film, der Kindern und Erwachsenen Freude bereiten dürfte. Man muss durchaus (noch) keine Ahnung vom Schachspiel haben, um die Mischung aus Traum und Wirklichkeit, aus Spaß und Ernst mit Anteilnahme zu verfolgen. - Sehenswert ab 10.
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