In "Nightmare Before Christmas"
(fd 31 095), Henry Selicks und Tim Burtons erstem gemeinsamen Puppentrickfilm, gibt es eine Szene, in der ein Kind in seinem Weihnachtspäckchen entsetzt einen Schrumpfkopf entdeckt. In den bedrückenden Albträumen der beiden Filmemacher haben Kinder nicht viel zu lachen. Der Umstand, daß man sich diesmal einem im angelsächsischen Sprachraum allseits bekannten Kinderbuchklassiker zuwandte, ändert daran wenig. "James und der Riesenpfirsich" ist ein Kunstwerk zwischen den Stühlen: Roald Dahls fliegenden Riesenpfirsich haben Selick und Burton geradewegs in die schmale Spalte zwischen Kinder- und Erwachsenenwelt gesteuert und dort hilflos und manövrierunfähig stranden lassen. Es ist ein in seinem Stimmungsgehalt, aber auch in seiner visuellen Fantasie ebenso imponierender wie schwer faßlicher Film, in seiner künstlerischen Autonomie so radikal wie in seiner Widerborstigkeit gegenüber den Erwartungen des Publikums. Das kommerzielle Desaster erscheint bewußt in Kauf genommen.