Vier Autokraten des Zweiten Weltkrieges – Winston Churchill, Adolf Hitler, Benito Mussolini und Josef Stalin – treffen sich im Jenseits. Sie versuchen den Wächter an der Himmelspforte, Napoleon Bonaparte, zu passieren. Aber dem Vorhaben droht das Scheitern, denn die Liste ihrer Beschuldigungen und Sünden ist sehr umfangreich. Der Film entwirft in der Konfrontation der vier Repräsentanten unterschiedlicher Gesellschaftsmodelle eine Art intellektuelles Traumspiel. Die stilisierte Geschichtsstunde verzichtet auf eine chronologische Filmdramaturgie und huldigt einer Assoziationskette zwischen Dantes „Inferno“ und Samuel Becketts „Warten auf Godot“. Der Film ist als eine Art Fortsetzung von Alexander Sokurows Tetralogie über die Macht und das Böse gedacht, in der drei Diktatoren des 20. Jahrhunderts porträtiert wird: Hitler in „Moloch“, Lenin in „Taurus“ und der japanische Kaiser Hirohito in „Die Sonne“; ergänzt um die Goethe-Interpretation „Faust“. Mit verfremdeten Dokumentarmaterialien und computergenerierten Bildern entsteht eine metaphysisch-expressionistisch anmutende Atmosphäre. Durch suggestive musikalische Untermalung wird eine Vorhölle der Ewigkeit simuliert, in der das Unbegreifliche als eine das menschliche Fassungsvermögen übersteigende Überwältigungsstrategie oft manipulative Charakterzüge erfährt.
- Ab 16.
Dokumentarfilm | Belgien/Russland 2022 | 78 Minuten
Regie: Alexander Sokurow
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Filmdaten
- Originaltitel
- SKAZKA
- Produktionsland
- Belgien/Russland
- Produktionsjahr
- 2022
- Produktionsfirma
- Intonations
- Regie
- Alexander Sokurow
- Länge
- 78 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Dokumentarfilm
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