Ein Kollege beschreibt Detective Russell Poole (Johnny Depp) vom Los Angeles Police Department (LAPD) als Relikt der „alten Schule“. Aus seiner Stimme ist eine Mischung von Bewunderung und Mitleid zu hören: Mit seiner radikal moralischen Haltung sei Poole ein Außenseiter unter Polizisten, die sich als „diplomatisch“ verstehen (und zumindest teilweise mit „korrupt“ besser beschrieben wären). Diese Außenseiter-Position ist der Grund dafür, dass Poole einige Mordfälle in den 1990er-Jahren nie ganz abschließen konnte. Die Desillusionierung steht ihm ins Gesicht geschrieben: grauer Schnauzer und angegraute Haare; scharfe, aber verbrauchte Gesichtszüge – Johnny Depp verleiht dem abgehalfterten Detective eine ausdrucksvolle Physiognomie.
Die Geister der Vergangenheit lassen Poole nicht los. Seine heruntergekommene Stadtwohnung ist voll mit Notizzetteln und Beweisfotos. Hier sucht ihn der Journalist Jack Jackson zwei Jahrzehnte nach den Taten auf. Forest Whitaker spielt ihn ebenso hartnäckig wie idealistisch – also ungefähr als das, was Poole über die Jahre hinweg abhandengekommen ist. Jackson überredet den Cop, ihm die ungeklärten Fälle aus den 1990er-Jahren