„Come up and see me, make me smile!“ (Steve Harley). Helmut Newton fand Filme über Fotografen bekanntlich eher langweilig. Ein bisschen Gepose, etwas dümmliches Geschwätz zwischen dem Fotografen und dem Model und dann ein paar Klicks. Insofern wäre der Fotograf mit Gero von Boehms Film über ihn recht angetan gewesen, denn hier geht es ostentativ um Lässigkeit und Leidenschaft; wenn hier geredet wird, dann sprechen eloquente Models über den Fotografen und seine Arbeiten.
Am 31. Oktober 2020 wäre Helmut Newton 100 geworden. Gestorben ist er allerdings schon 2004 in Folge eines Verkehrsunfalls in Hollywood. Zum runden Geburtstag hat sich von Boehm daran erinnert, dass er zu Lebzeiten sehr viel mit seinem Freund Newton gedreht hatte und dass viel ungenutztes Material liegengeblieben ist. Insofern kann man sagen, dass es sich bei „Helmut Newton – The Bad and the Beautiful“ um ein Buddy Movie als Porträtfilm handelt. Von Boehm montiert eigenes Material, Interviews und Arbeitsbeobachtungen mit unterschiedlichstem Archivmaterial, um seinem verstorbenen Freund einen mit einem eklektizistischen, aber stilvollen Musik-Mix unterlegten Kranz zu flechten.