Der Hollywood-Film: ein Konstrukt. Die Idee kann noch so spinnert sein - solange das Konstrukt in sich stimmig ist, hat niemand ein Problem damit. Zum Problem wird das Konstrukt erst, wenn es Wirklichkeit sein will, wenn es Wahrheit behauptet. Luis Mandoki ist nicht der erste Hollywood-Regisseur, der an diesem selbstgesteckten Anspruch gescheitert ist. Er wird sich, wie viele andere vor ihm, gefragt haben: Wie darf ich was zeigen? Wie weit darf ich gehen? Wie bringe ich diese Geschichte zum Happy-End? Vielleicht hat er sich auch gefragt: Warum braucht mein Film eigentlich ein Happy-End? Er hätte besser keins gehabt. Zumindest keins, das, wie dieses, alles am richtigen Ort zur richtigen Zeit ins Lot kommen läßt. Gerade noch hat Alice öffentlich Abbitte geleistet, hat vor einer Versammlung ehemaliger Alkoholiker vom Scheitern ihrer Ehe erzählt, hat den Tränen nah ihren Anteil daran eingestanden, da steht er mitten im Raum, Michael, der leidgeprüfte Ehemann, zum Neuanfang bereit. Ein besseres "Verzeih' mir" hätte auch RTL plus nicht hinbekommen.
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