Bixa Travesty
Dokumentarfilm | Brasilien 2018 | 75 Minuten
Regie: Kiko Goifman
Filmdaten
- Originaltitel
- BIXA TRAVESTY
- Produktionsland
- Brasilien
- Produktionsjahr
- 2018
- Produktionsfirma
- Válvula/Paleotv/ Canal Brasil/Dot Cine
- Regie
- Kiko Goifman · Claudia Priscilla
- Kamera
- Karla Meneghetti
- Musik
- Linn da Quebrada
- Schnitt
- Olivia Brenga
- Länge
- 75 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
„Trans“ oder „Cis“? Etiketten auf Geschlechteridentitäten sind von gestern, Heteronormativität sowieso von vorgestern. Schauen Sie und staunen Sie, machen Sie sich bereit für eine Reise in die Zukunft mit Linn da Quebrada, mit ihren Brüdern und vor allem Schwestern. Nach der Vorführung von „Blixa Travesty“ fließen Tränen: zu gut bringt der Film die aktuelle Gender-Debatte auf den Punkt. Und er formuliert eine Utopie, eine mögliche Zukunft: In der Gender nicht an Genitalien gebunden ist, in der es, so erläutert Linns Freundin Jup am eigenen Beispiel, „Frauen mit Penis“ gibt. Eine Zukunft mit fluiden gender- und Geschlechtsidentitäten.
Beziehungsweise: Nicht der Film formuliert, Linn da Quebrada formuliert, eloquent und witzig. Sie IST der Film; sie spricht und erzählt nicht nur mitreißend und zutreffend, sie singt, tanzt, performt auch, dass die Leinwand vibriert. Inspiriert vom Sexismus im brasilianischen, machistisch geprägten Funk hat sie, die aus der Favela am Rande Sao Paulos kommt, eines Tages entschieden, „Musik als Waffe“ einzusetzen, mit sich selbst „als erstem Ziel“.
Linn in inszenierten Radiointerviews, in Gesprächen mit Freunden oder mit ihrer Mutter. Da spricht sie von der Selbstliebe, der wichtigsten Liebe. Inzwischen, scherzt sie, gäbe es für sie nur noch zwei Sorten von Menschen: „Diejenigen, die mich begehren – und diejenigen, die mich noch nicht kennen.“ Linn auf der Bühne: Mit radikalen Texten und einer ebensolchen Show. Linn mit Krebs im Krankenhaus: so politisch pornografisch wie anrührend und wahrhaftig. Dieser Film ist eine Waffe. Wir sind sein erstes Ziel.