Sister Act 2 - In göttlicher Mission

Komödie | USA 1993 | 107 Minuten

Regie: Bill Duke

Eine schwarze Nachtclubsängerin schlüpft in Nonnentracht, um als Musiklehrerin eine aufmüpfige Schulklasse zu bändigen und sie zum Sieg in einem Schulchor-Wettbewerb zu führen, der die in Geldnot geratene Schule vor der Schließung bewahrt. Ein fader Aufguß des Erfolgsfilms "Sister Act - Eine himmlische Karriere", der ein Nichts an Handlung mühsam in die Länge zieht und penetrant pädagogische "Lebensweisheiten" verbreitet. Selbst Charme und Spiellust des schwarzen Stars Whoopi Goldberg werden nicht gewinnbringend für den Zuschauer eingesetzt. - Ab 10 möglich.
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Filmdaten

Originaltitel
SISTER ACT 2 - BACK IN THE HABIT
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1993
Produktionsfirma
Touchstone
Regie
Bill Duke
Buch
James Orr · Jim Cruickshank · Judi Ann Mason
Kamera
Oliver Wood
Musik
Michael Peters · div.
Schnitt
John Carter · Pembroke J. Herring · Stuart H. Pappe
Darsteller
Whoopi Goldberg (Deloris) · Wendy Makkena (Schwester Mary Robert) · James Coburn (Mr. Crisp) · Lauryn Hill (Rita Watson) · Barnard Hughes (Pater Maurice)
Länge
107 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10 möglich.
Genre
Komödie | Musikfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Buena Vista (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl., DD2.0 dt.)
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Diskussion
Der Untertitel zu dem Film könnte auch heißen: Wie man Erfolg im (Geschäfts-)Leben hat, ohne sich anzustrengen. Da stehlen drei sogenannte "Autoren" einfach die Handlung eines "Blockbusters" und modeln sie ein wenig um. Geschäftstüchtige Produzenten überreden für viel Geld Whoopi Goldberg zu einem erneuten Auftritt im Habit, und die mächtigen Disney Studios drücken den Film weltweit in die Kinos. Und ehe das Publikum sich versieht, ist es sein Geld los für die schlechte Kopie eines Originals, dessen Qualitäten man nur noch mit sehr viel Phantasie erahnen kann.

Die nach ihrem unfreiwilligen Klosteraufenthalt ins Showbusiness zurückgekehrte farbige Sängerin Deloris kehrt auf Bitten ihrer ehemaligen "Schwestern" nach San Francisco zurück, um die "wilden" Teens an der von Nonnen und Mönchen geführten St. Francis High School zu bändigen. Selbstredend übernimmt sie die Musikklasse und macht aus dem lernmüden und aufmüpfigen Haufen eine disziplinierte Klasse, die sich sogar für ihre Idee begeistert, einen Chor auf die Beine zu stellen. Da die Schule wegen chronischen Geldmangels kurz vor der Schließung steht, treten die Nonnen die Flucht nach vorn an: sie melden Deloris und ihren Chor bei einem landesweiten Schulchor-Wettbewerb an, treiben das Reisegeld durch Auftritte ihres legendären "Sister-Act"-Chors ein und überzeugen durch den Sieg schließlich auch den (zufällig!) anwesenden Verwaltungsrat, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten.

Die Eingangssequenz, in der Deloris bei ihrem Abschlußauftritt in Las Vegas mit Background-Sängerinnen und Tänzern ein aus 18 Songs zusammengestelltes Medley zum besten gibt, ist dermaßen uninspiriert inszeniert, choreografiert, abgefilmt und geschnitten, daß man sich eher in heimische Fernseh-Gefilde zurückversetzt fühlt als in die "Entertainer-Metropole". Erstaunlich und traurig zugleich, wie sich der mit seinen gegen den Genre-Strich inszenierten Krimis "Harlem Action" (fd 29 388) und "Jenseits der weißen Linie" (fd 29 868) so hoffnungsvoll gestartete Schwarze Bill Duke mittlerweile der Hollywood-Maschinerie angepaßt hat und dieser Auftragsarbeit aber auch nicht einen Funken persönlicher Handschrift aufdrückt. Künstlich auf Länge gestreckt, dümpelt ein Nichts an Handlung bis zum vorausschaubaren Ende vor sich hin, unterbrochen nur von einigen auch nicht gerade mitreißenden Musik-Einlagen und einem Humor, der den deutschen "Pauker"-Film wie Perlen der Filmkomik dastehen läßt. Die deutsche Synchronisation, die besonders Wendy Makkena hart trifft, tut ein übriges, um ja nicht den Eindruck von Professionalität aufkommen zu lassen. Selbst Whoopi Goldberg wirkt in dieser Schnellschuß-Produktion, die aussieht, als habe man sie mit einem zweiten Team in den Drehpausen zum ersten Teil abgedreht, seltsam verloren, kann mit ihrem hier merkwürdig gebremsten Charme und Elan offensichtlich niemanden mitreißen. Und wenn sie ihren Schülern predigt, daß sie es ohne Bildung im Leben nie zu etwas bringen werden, dann wirkt das genauso aufgesetzt wie ihre Bemühungen, eine aufsässige Schülerin, die sich von Schule und alleinerziehender Mutter mißverstanden fühlt, mit Rilke Mut zur Durchsetzung der eigenen Lebensziele zu machen. Diese "Botschaften" sind dramaturgisch einfach nicht in die Handlung eingebunden, stehen plakativ ohne filmische Rückkopplung mit dem persönlichen und gesellschaftlichen Kontext der Protagonisten im Raum. Zur "Ehrenrettung" des Films muß gesagt werden, daß er immerhin eine zündende Idee bereithält: die dem Nachspann unterlegte Musiknummer ist so, wie man sich den ganzen Film gewünscht hätte: umwerfend.
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